Rabenmutter
Die zwei Wochen FrauRabezurSeitestehen-Urlaub des Herrn Rabe sind nun vorbei, und ich befinde mich nun in der neuen Realität. Tagsüber allein mit dem allmählich dicker werdenden Bauch und den Gedanken. Aber es ging heute erstaunlich gut: Habe 11 Stunden geschlafen (bis 9), dann ganz in Ruhe gelüftet und aufgeräumt, dann in Ruhe gefrühstückt, a bisserl im Netz gesurft, geduscht, eingekauft, Mittag gegessen, im Garten was getan, im Haushalt was getan, die Sonne genossen. Ein rundum entspannter und positiver Tag.
Frau Rabe - 17. Nov, 18:38
Seit gestern Nachmittag gehts mir schon fast wieder richtig gut. Habe irgendwie einen Riesenschritt in Richtung positive Akzeptanz getan. Bin ziemlich locker, motiviert, aktiv... viel geholfen hat mir in den letzten 3 Tagen, auf Verständnis zu stoßen. Mir ist in den letzten Tagen auch nicht mehr das Gefühl gegeben worden, falsch zu fühlen. Es ist nämlich durchaus normal für Frauen, die keine Kinder wollen, sich bei Feststellen einer Schwangerschaft trotzdem für das Kind zu entscheiden und erstmal gewisse Zeit mit der Situation nicht klarzukommen. Die Allgemeinheit denkt halt, jede Frau will Kinder und freut sich über eine Schwangerschaft. Und wenn sie sagt, keine zu wollen, sei das a) nur unqualifiziertes Gerede oder b) nur gesagt weil sie keine bekommen kann. Und Frauen, die wirklich keine Kinder wollen, müssen halt die Schwangerschaft beenden lassen, denkt die Allgemeinheit dazu noch. Ein Dazwischen kann sie sich einfach überhaupt nicht vorstellen. Traurig eigentlich.
Frau Rabe - 16. Nov, 19:11
Wir haben uns ja mit anderen werdenden Müttern und Vätern das Geburtshaus angesehen und uns viel zu deren Möglichkeiten und deren Einstellung erzählen lassen. Die Räume wirken total wohnlich, wie zu Hause. Alles total schön. Diverse Gebährmöglichkeiten hat man, und man kann während der Geburt nutzen, wonach einem ist. Die fördern die werdende Mutter so gut und die Geburt auf natürliche Weise, dass jede Frau ca 4 Stunden nach der Geburt nach Hause kann und möchte. Oder auch eher. Es läuft halt alles kraftschonend ab. Hört sich alles ganz ganz anders an, als ich es aus dem Bekanntenkreis kenne, die allerdings alle im Krankenhaus entbunden haben.
Mir hat diese Geburtshausführung sehr viel Angst genommen. Nichts wird einem vorgegeben, sondern man selber bestimmt Zeit, Ablauf und Art. Ganz mein Ding, denn ich hasse es, wenn mir etwas vorgegeben wird, worauf ich Einfluss haben könnte.
Frau Rabe - 15. Nov, 15:45
Seit vorgestern schaue ich bereits aus dem Schneckenhaus heraus, bin aber noch nicht bereit, es ganz zu verlassen. Die Ruhe ist noch zu wohltuend. Ich möchte ohne nennenswerten Einfluss von außen mit der neuen Situation klarkommen.
Ich sehe dadurch jetzt auch schon wesentlich entspannter in die veränderte Zukunft. Ich fühle mich sogar schon ein ganz klitzekleines bischen wohl in meiner Haut und kann mich mit Herrn Rabe und einer ganz klitzekleinen Vorfreude über den weiteren Werdegang unterhalten. Über Namen haben wir schon etwas gesprochen. Wir schauen schon, was wir an Dingen benötigen, was es so gibt in unserer alternativen Welt, was das so kostet und was man gebraucht finden könnte. Wir tauschen uns über unsere Erlebnisse als Kinder aus. Was in Erziehungssachen z.B. unbedingt vermieden werden sollte und was unbedingt gemacht werden sollte. Wir wollen durch diese Gespräche eine einheitliche Basis finden, damit das Kind später nicht von uns getrennte Entscheidungen hört und irritiert ist oder/und uns gegenseitig ausspielt. Und so. Wir finden es halt wichtig, uns auszutauschen.
Frau Rabe - 13. Nov, 15:55
Ich lese zur Zeit viele Bücher über alle alternativen Einstellungen zu den Themen Schwangerschaft, Geburt, Stillen, Gesundheit von Mutter und Kind, Erziehung und sowas. Ich kenne keine Leute, die alternativ denken, ich dachte immer, ich sei äußerst selten mit meiner Einstellung. Aber jetzt, wo ich diese Bücher lese, merke ich, dass meine Einstellung (die mir keiner vorlebt, sondern die aus meinem Herzen kommt) doch nicht so selten oder unnormal ist. Es gibt doch wesentlich mehr Leute, die sich den schulmedizinischen bzw üblichen Vorgängen entziehen... und zwar genauso, wie ich es fühlte, schon bevor ich mich damit intensiv beschäftigte. Schon als ich die üblichen Broschüren zu diesen Themen las, war ich befremdet. Folsäure- und Jodpräparate, Ultraschalluntersuchungen & Co, Geburt im Krankenhaus, Impfen, gar nicht oder nur kurz Stillen, Kind frühmöglichst in die Krippe, schon zu Kindergartenzeiten wieder Vollzeit arbeiten, üblicher Spielzeugkonsum... etc etc etc... all das sind Dinge, die mein Herz ablehnt, es fühlt sich nicht richtig an, und wenn ich mich näher damit beschäftige, bestätigt mein Verstand das. Aber wie gesagt: ich kenne keinen (oder?), der sich dem auch entzieht, aber es gibt doch sehr sehr viele solcher Leute, wie ich seit einiger Zeit feststelle.
Wenn ich so diese verschiedenen Bücher lese, fühle ich mich richtig zugehörig. Ich habe eine Gruppe gefunden, zu der ich richtig passe. Auch wenn ich noch keinen persönlich kenne, spüre ich, dass ich genau DAhin gehöre. In diese Gedankenwelt. In diese Lebensart, die schwer zu leben ist. Mein Öko- und Fairtrade- und soziale-Fairness-Gedanke ist so ohne Kinder schon schwer zu leben, wobei es seit einigen Jahren immer leichter wird, aber mit Kindern kann das nur in entsprechendem Umfeld gelingen.
Entsprechendes Umfeld sind z.B. die alternativen Ärzte, Wald- oder Waldorfkindergarten, Waldorfschule, Leben auf dem Land. Wir leben auf dem Land, haben alternative Ärzte in der Nähe, entsprechender Kindergarten ist in der Nähe, entsprechende Schulen sind in der Nähe. Und alles ist irgendwie bezahlbar, wenn man genau guckt und rechnet.
Ich glaube, das habe ich jetzt nicht wirklich sortiert rübergebracht. Ich kriegs aber grad nicht besser formuliert. Sicher schreibe ich später mal mehr darüber. Und sicher klatschen sich jetzt mehrere die Hand vor die Stirn und kreischen, was ich für ne dumme Ökotussi bin ;-)
Achja, und wenn wieder mal einer der Meinung ist, mich beschimpfen zu wollen: meine Emailadresse steht ganz unten links :-D obwohl... hier öffentlich hat es mehr Wert. Dann haben nämlich alle was davon, die meisten lesen doch gern über belustigende, peinliche Entgleisungen anderer. Ich ja auch ;-)
Aber wer sich das Beschimpfen nicht verkneifen kann, dem ist es etwas "schwer" gemacht: anonym läuft hier nix mehr, steht also bitte mit Referenzadressen zu eurer Meinung, und in der Rabenmutterrubrik sind Kommentare nicht erlaubt, der Bereich soll sauber bleiben. Ich schreibe meine Gedanken zur Schwangerschaft und dem weiteren Verlauf nämlich für mich und für meinen nicht in der Nähe lebenden Freundes- und Familienkreis, damit sie meine (innere) Entwicklung gut mitverfolgen können. Ich bin nämlich nicht der Typ, der telefonisch regelmäßig alle abgrast und ständig das gleiche quatschen mag. So entgeht keinem von denen was, die es wirklich interessiert.
So, nu ist aber Schluß mit Schreiben heute.
Frau Rabe - 12. Nov, 21:30
Gestern habe ich überlegt, wie ich die nächsten 6 Monate sinnvoll nutze und ausfülle. Nur zu Hause hocken und warten, dass der Tag rumgeht, ist natürlich indiskutabel. Folgendes habe ich auf die realisierbare Zu-Erledigen-Liste gesetzt:
- Decken tapezieren oder mit Stoff abhängen, hierzu recherchieren
- die restlichen Zimmertüren streichen
- im Bad eine Wand mit einer schönen Mustertapete bekleben
- im Flur eine schmale Wand mit einer schönen Mustertapete bekleben
- im Schlafzimmer die Wand gegenüber vom Bett mit einer tollen Fototapete bekleben, irgendwie Blick in den äquatornahen Djungel oder europäischen Urwald oder so
- Boden aufräumen und sortieren: Müll, verkaufen, behalten
- diverse nicht mehr benötigte Sachen verkaufen (ebay & Co)
- Schwimmen gehen, Rückengymnastik machen
- auf Flohmärkten nach benötigten Möbeln und anderen Dingen fürs Kind gucken
- mein Geschäftsenglisch auffrischen
- an schönen Tagen wandern gehen
- meinen Wintermantel zu gegebener Zeit weiter machen
also, damit bin ich schon gut beschäftigt, glaub ich.
Frau Rabe - 11. Nov, 09:18
Heute Nacht bin ich 2 mal aufgewacht, weil mein Bauch zuckte und ziepte. Da tut sich wohl grad wieder mächtig was...
Frau Rabe - 10. Nov, 09:02
in den kommenden Tagen ist der erste Schritt zum Fertigsein getan. Im Prinzip ist alles innere und äußere im Groben vorhanden. Es muss nur noch alles wachsen und sich fertig entwickeln. So langsam fange ich an, mich zu entspannen. Tief in meinem Schneckenhaus.
Frau Rabe - 9. Nov, 18:20
Ich verkrieche mich immer tiefer in mein Schneckenhaus. Ich geh nicht mehr ans Telefon, weil es jemand sein könnte, der mich mit den falschen Dingen aufmuntern will, mich treffen will, und so. Ich möchte einfach nur meine Ruhe haben, will mit kaum jemandem sprechen. Ich will lesen, Filme gucken, im Internet surfen, mir Gedanken über den Ausbau des Bodens machen, ausmisten/aufräumen, schlafen.
Und das tut so gut.
Frau Rabe - 7. Nov, 20:33
Die Veränderungen sind schon jetzt enorm. Mein Bauch, der eh n Schokibauch ist, ist nicht wirklich dicker, nein, eigentlich gar nicht. Aber er ist anders. Wie anders? hm. Ich kann ihn nicht mehr so einziehen. Er ist weicher. Und doch irgendwie fester. Ich rieche alles sehr intensiv, negative Gerüche sind unangenehmer. Von Vollmilchschokoladengeruch wird mir übel. Brust und Brustwarzen sind seit 2-3 Wochen viel größer geworden. Die Brustwarzen jucken oft. Die Brust spannt und ziept, und sie ist mächtig unbequem: immer tut sie weh, wenn man dagegen kommt. Es zieht öfters mal im Unterleib, und neuerdings im Bauchnabel. Mein Gehör ist empfindlicher als sonst schon. Ich habe ein starkes Bedürfnis nach Ruhe, Entspannung und mehr Schlaf. Ich bin auf einmal die Geduld in Person, wo ich vorher doch mal Wutanfälle hatte oder vor Ungeduld brummte (z.B. hätte ich mich extrem über den Onlinefehlkauf geärgert und 1000 x vor Wut dort angerufen, in der HOffnung, jemanden an die Leitung zu bekommen und ihn anmotzen zu können). Die einzige Situation, wo mir die Wut doch noch hochkommt, ist: die Sprüche zu meiner Schwangerschaft, dass Kinder doch was Tolles sind und dass das doch nicht so schlimm sei und blablabla, da seh ich augenblicklich rot. Ich esse noch bewusster als vorher, das Sättigungsgefühl ist viel eher da, ich esse wesentlich öfter am Tag als vorher. Mir schmecken einige Dinge plötzlich in dem Moment nicht, aber nächsten Tag wieder.
Ich glaube, dass die Natur das so vorgibt (Schutz / Vorsorge), und ich glaube, wenn man auf seinen Körper hört und ihm vertraut, läuft alles richtig.
Eine Geistheilerin sagte mir vor einigen Monaten, als sie meine Zombies verscheuchte (kennt ihr die Zombigeschichte eigentlich schon? nee... ich schreib sie demnächst mal), dass für mich das Thema "Annehmen" demnächst wichtig sein wird. Ich soll annehmen. Ja, daran habe ich mich beim Schwangerschaftstest sofort erinnert, und lange drüber nachgedacht. Und bin brav der Empfehlung gefolgt.
Frau Rabe - 5. Nov, 21:33